Miezen als Außenseiter zum Titelaspiranten nach Wuppertal
Nach dem emotionalen Tiefschlag gegen Zwickau steht Frauenhandball-Zweitligist DJK/MJC Trier am morgigen Samstag (18.45 Uhr, Sporthalle Buschenburg) vor einer anders gearteten Aufgabe. Die Miezen sind zu Gast beim TV Beyeröhde-Wuppertal, der in dieser Saison spätestens nach dem Sieg gegen Buchholz-Rosengarten als ernsthafter Titelkandidat gehandelt wird.
In der vierköpfigen Spitzengruppe belegt das Team von Trainer Martin Schwarzwald mit zwei Punkten Rückstand auf das Spitzenduo den dritten Platz – trotz schwankender Leistungen. So gelang gegen den Tabellenvorletzten Gedern/Nidda am vergangenen Spieltag zuhause nur ein hauchdünner 30:29-Erfolg. Ursächlich vielleicht daran festzumachen, dass die beste Werferin des TVB, die Ex-Triererin Natalie Adeberg, mit einem Ellbogenbruch langfristig ausfallen wird.
Die Personalprobleme der Miezen sind aber ungleich größer. Maja Zrnec (Oberschenkelprellung) wird auch am kommenden Wochenende noch nicht zur Verfügung stehen, wegen grippaler Infekte drohen auch Hannah Sattler und Angela Petrovska auszufallen. Damit nicht genug: auch der Einsatz von Melanie Eckelt ist fraglich. Die Torfrau schlägt sich erneut mit Rückenproblemen herum, Alexandra Krämer aus der 2. Mannschaft wird wohl wegen einer Erkältung ebenfalls nicht zur Verfügung stehen. Die Voraussetzungen, im Bergischen Land für eine Überraschung sorgen zu können, sind als eher als “so lala” zu bezeichnen.
Miezen-Coach Elena Vereschako ordnet die Gastgeberinnen trotz Adebergs Ausfall als “sehr schwierige Aufgabe” ein. Da ändert auch die Topleistung im Hinspiel nichts, als man nach zwischenzeitlicher Vier-Tore-Führung durchaus etwas unglücklich mit 23:25 unterlag.
“Natürlich ist eine gute Defensive wie immer ein Schlüssel zum Sieg. Das besondere bei Beyeröhde ist, dass diese Mannschaft extrem viele Treffer mit der zweiten Welle erzielt. Wir müssen also bei gegnerischen Angriffen die Konzentration lange hochhalten.” Mit der Linkshänderin Johanna Heldmann (81 Saisontore), Ramona Ruthenbeck (80) und Linksaußen Michelle Stefes (76), die alle vom Erstligisten Bayer Leverkusen nach Beyeröhde gewechselt sind, verfügt der Tabellendritte trotz Adebergs Verletzung immer noch über genügend Durchschlagskraft im Angriff.
Genau die ließen die Miezen zuletzt ja vermissen. Grund genug für Vereschako, in den letzten Tagen vermehrt individuelles Wurftraining abzuhalten. Dabei wurden die Abläufe beim Wurf in einzelne Sequenzen aufgeteilt – von der Fußstellung bei der Einleitung des Wurfs bis zum Verlassen des Balles aus der Hand – und korrigiert. Ob diese Maßnahme gefruchtet hat, wird sich vielleicht schon in Beyeröhde zeigen.
DJK/MJC Trier (Kader): Melanie Eckelt (?), Aleksandra Baranowska, Alexandra Krämer (?)– Angela Petrovska (?), Hannah Sattler (?), Linsey Houben, Andrea Czanik, Vesna Tolic, Dovile Ilciukaite, Gabriella Szabo, Dora Simon-Varga