Miezen verlieren Spiel 1 nach dem Insolvenzantrag mit 29:37

Das erste Spiel des (Noch-) Frauenhandball-Zweitligisten nach dem Gang zum Insolvenzrichter geriet zu einer Machtdemonstration des Gegners. Das lag aber nicht daran, dass die Miezen sich nicht gegen die 29:37 (16:19)-Niederlage gegen die SG 09 Kirchhof gewehrt hätten. Sondern eindeutig daran, dass Kirchhof die Vorschusslorbeeren, eines der Topteams der Liga zu sein, eindrucksvoll bestätigte.

Das von den Gästen vorgelegte Höllentempo konnte Trier nur eine Halbzeit mitgehen, dann leerte sich der Akku der Mannschaft von Trainerin Elena Vereschako zusehends. “Die erste Halbzeit war von uns wohl die beste der gesamten Saison, so schnell haben wir noch nie gespielt”, befand der Coach, “warum wir dann so nachgelassen haben, ist mir allerdings ein Rätsel.” Bis zum 13:14 (22.) bewegte sich die MJC sogar auf Augenhöhe. 4:3 (4) und 7:7 (11.) lauteten die Zwischenstände, nach dem 14:17 (25.) blieb das Team um Torjägerin Linsey Houben bis zur Pause dran. Bei den Gästen dominierte wie erwartet die beste Torjägerin der Liga, Diana Sabljak, die Regisseurin und Vollstreckerin in einer Person war.

Nach dem Seitenwechsel hielt Trier zunächst den Abstand – bis zum 18:21 (37.). Danach war die Substanz aber aufgebraucht – vor allem weil jetzt Dionne Visser zulegte, die sich in der ersten Halbzeit noch sehr zurückgehalten hatte. Die Holländerin lief einen Schnellangriff nach dem anderen und erzielte fünf ihrer sechs Treffer im zweiten Abschnitt. Zudem hatten Triers Torfrauen keinen guten Tag erwischt. Vor allem Aleksandra Baranowska konnte ihrer polnischen Landsfrau im SG-Tor, Katarzyna Demianczuk nicht das Wasser reichen, der Vereschako “eine glänzende Leistung” bescheinigte. Die MJC hielt jetzt fast nur noch mit Einzelaktionen dagegen, konnte so aber zumindest ein ähnliches Debakel wie im Hinspiel verhindern.

Gästecoach Christian Denk zeigte sich “sehr überrascht”, dass Trier das von seiner Mannschaft vorgelegte Tempo eine Halbzeit lang mitgehen konnte, lobte den Gegner für die Einstellung “in dieser schwierigen Situation.” Darauf wies auch Vereschako, die sich ausdrücklich bei den 235 Zuschauern für ihr Kommen bedankte, in ihrem Schlusswort nochmals hin: “Wir haben seit Monaten kein Geld mehr gesehen, aber trotzdem alles gegeben. Das werden wir auch in den restlichen vier Spielen tun.”

Beste Werferin bei Kirchhof war die Liga-Topscorerin Diana Sabljak mit 13/3 Toren und Dionne Visser (6).

Das nächste Spiel führt die Miezen am Samstag, 27. April, nach Nürtingen (19.30 Uhr, Theodor-Eisenlohr-Sporthalle).

DJK/MJC Trier: Melanie Eckelt, Aleksandra Baranowska (ab 43. Minute)  –  Hannah Sattler (4), Dovile Ilciukaite (2), Linsey Houben (7/1), Andrea Czanik, Vesna Tolic (3/2), Gabriella Szabo (5), Maja Zrnec (3), Dora Simon-Varga (2)

Schiedsrichter: Jan Lier/Manuel Lier – Zuschauer: 235