Miezen unterliegen Tabellenführer Ketsch mit 26:30 – Eine Halbzeit gleichwert

Der Sparkassen-Spieltag der Schulen – eine Gemeinschaftsaktion der Sparkasse Trier und des Frauenhandball-Zweitligisten DJK/MJC Trier – hatte 725 Besucher in die Arena zum Spiel der Miezen gegen Spitzenreiter TSG Ketsch gelockt. Und sie brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen, obwohl es am Ende die erwartete Niederlage setzte. Vor 80 mitgereisten Fans siegten die Kurpfalz Bären am Ende verdient mit 30:26 (16:14).

Eine Halbzeit lang machten die Gastgeberinnen dem hohen Favoriten das Leben schwer, lagen sogar zwei Mal mit zwei Treffern in Führung. Letztlich setzte sich mit zunehmender Spieldauer aber die Klasse der Kurpfalz Bären durch, die dank der körperlichen Überlegenheit und des größeren Kaders ein Plus an Kraft in die Waagschale werfen konnten. Das sah auch Gästetrainerin Katrin “Kate” Schneider so, die ihre Karriere im Trierer Handball-Internat unter Anleitung von Miezen-Coach Elena Vereschako begonnen hatte: “Es ist für mich immer etwas Besonderes nach Trier zurückzukommen. Wir wussten, dass es schwer wird. Wir hatten aber in der zweiten Halbzeit die größeren Kraftreserven.” Dass sich dieser Vorteil immer deutlicher auswirkte, lag auch an der beinharten Verteidigung der Bären, deren 5:1-Deckung, die oft genug sogar auf 4:2 wechselte, den Trierer Akku immer schneller leerte. Das Kombinationsspiel der Miezen wurde dadurch erschwert, Andrea Czanik und Linsey Houben, die “nur” drei Feldtore erzielte, wurden praktisch neutralisiert.

Wie von Vereschako prophezeit, wurde jeder Ballverlust der MJC zum Tempogegenstoß genutzt – meist ohne Abwehrchance auch für Triers Torhüterinnen Melanie Eckelt und Aleksandra Baranowska. Herausragend agierten dabei die beiden Linkshänderinnen Saskia Fackel und Sophia Sommerrock, die auch die meisten Treffer erzielten.

In der 22. Minute lagen die Triererinnen noch mit 10:8 vorn, dann ließ eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Maja Zrnec das Pendel allmählich auf die andere Seite ausschlagen. Mit dem Halbzeitpfiff gelang Fackel per Siebenmeter das 14:16. Nach dem Wechsel ließ der Tabellenführer die Miezen nicht mehr von der Leine. Zunächst erhöhte Ketsch auf 15:19 (27.) und zog dann entscheidend auf 17:25 (43.) davon.

Vereschako erkannte die Überlegenheit der Gäste an, lobte dennoch ihr Team für die gezeigte Leistung: “Meine Mannschaft hat alles gegeben. Gegen diesen starken Gegner war mit unserem kleinen Kader nicht mehr möglich.” Vereschako freute sich über “die tolle Kulisse” verbunden mit der Hoffnung, dass “alle Zuschauer wiederkommen”. Beste Mieze an diesem Tag war Dovile Ilciukaite, die, offensichtlich beflügelt von der erneuten Berufung in die litauische Nationalmannschaft, als Regisseurin und Torschützin glänzte.

Wo es auch in Zukunft wieder hingehen soll, dafür gab es in der Halbzeitpause ein erfreuliches Beispiel. Peter-Josef Schmitz und Herbert Schumacher vom Handball-Verband Rheinland zeichneten die E-Jugend der Miezen mit Trainerin Natalie Martiny aus. Für den Gewinn des EVM-Cups gab es für das Siegerteam einen neuen Trikotsatz als besondere Auszeichnung.

DJK/MJC Trier:  Melanie Eckelt, Aleksandra Baranowska– Angela Petrovska, Hannah Sattler, Dovile Ilciukaite (7/1), Lindsey Houben (10/7), Andrea Czanik, Vesna Tolic (1), Gabriella Szabo (1), Maja Zrnec (4), Dora Simon-Varga (4).

Die besten Werferinnen für Ketsch waren Saskia Fackel (11/4) und Sophia Sommerrock (6).

Schiedsrichter: Jan Lier/Manuel Lier – Zuschauer: 725