Miezen schlagen Bremen mit 29:23 – Überragendes Quartett

Frauenhandball-Zweitligist DJK/MJC Trier hat im 6. Saisonspiel den lange ersehnten ersten Sieg errungen. Das Quartett Aleksandra Baranowska, Andrea Czanik, Dovile Ilciukaite und Linsey Houben führte die Miezen vor 350 Zuschauern zum 29:23 (15:11) über den SV Werder Bremen. Mit diesem Start-Ziel-Sieg geben die Moselanerinnen auch den letzten Tabellenplatz an Aufsteiger TSV Nord Harrislee ab und lassen auch Bremen hinter sich.

Der Jubel nach dem Schlusspfiff kannte keine Grenzen. Ausgelassen tanzten die Spielerinnen in den blauen Trikots über das Feld und ließen sich mit Standing Ovations und lang anhaltendem Beifall von ihren Fans feiern. Dabei waren die Voraussetzungen, die seit Wochen ansteigende Form auch mit Punkten zu untermauern, gar nicht gut. Torfrau Melanie Eckelt hatte wegen Rückenproblemen nur sehr dosiert trainieren können und kam nicht zum Einsatz. Wegen eines entzündlichen Infekts stand Angela Petrovska nicht zur Verfügung, Maja Zrnec war gesperrt. Zur Auffüllung des Kaders hatte Trainerin Elena Vereschako mit Hannah Braun und Anke Greinert zwei Nachwuchskräfte aus der 2. Mannschaft befördert.

Die Miezen begannen furios lagen bereits nach acht Minuten mit 5:1 in Führung und konnten sich schon in dieser Phase in der Defensive auf Torfrau Aleksandra Baranowska verlassen, die am Ende des Spiels mit insgesamt zwölf Paraden zu den Besten ihres Teams gehörte. Mit Ausnahme von einigen sehr kurzen Phasen, in denen etwas die Konzentration verloren ging hatten die Gastgeberinnen über die erneut durchsetzungsstarke Andrea Czanik, die sehr agile und trickreiche Dovile Ilciukaite, die ihre beste Leistung im Miezen-Trikot ablieferte und die wieder einmal beste Torschützin Linsey Houben alles im Griff.

Nur einmal geriet die MJC richtig ins Wanken. Nach der auch in dieser Höhe verdienten 15:11-Halbzeitführung legten die Miezen einen Kaltstart in die zweite Hälfte hin. Bremen verkürzte auf 15:13 – erst nach 6:10 Minuten erlöste Gabriella Szabo die Gastgeberinnen mit dem ersten Treffer nach dem Seitenwechsel.Von da an wurde es nie mehr wirklich eng – die Führung schwankte bis zum Schlusspfiff immer zwischen drei und sechs Toren. Die letzten Zweifel beseitigten Linsey Houben und Hannah Sattler fünf Minuten vor Schluss, als sie innerhalb weniger Sekunden auf 27:22 erhöhten.

“Wir haben nicht das gezeigt, was wir können”, resümierte Bremens Trainer Maximilian Busch, lobte Baranowska, monierte dennoch “unsere Abschlussschwäche auch bei hundertprozentigen Chancen”. Mit entscheidend für den klaren Trierer Sieg war auch die Kontrolle von Merle Heidergott. Die Spielerin der Saison 2017/18 blieb mit nur zwei Toren weit hinter den Erwartungen zurück. Passend zu Buschs Ärger war sein Pendant Elena Vereschako nicht nur glücklich über den Sieg sondern auch die Leistung. Sie bedankte sich bei den trotz des verkaufsoffenen Sonntags zahlreich erschienenen Zuschauern für die “großartige Unterstützung”. Vereschako weiter: “Wir hatten eine schwierige Woche. Unsere Torfrauen konnten fast nicht trainieren, die Hälfte des kleinen Kaders ist angeschlagen. Dennoch haben alle alles gegeben und diesen verdienten Sieg feiern können.”

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass diese Mannschaft, die personell sicher nicht stärker ist, als die des Vorjahres, leistungsfähiger ist. Sie ist in einem besseren Fitnesszustand, ist mental stärker und hat spielerisch mehr zu bieten als der Kader der abgelaufenen Saison. Und diese Faktoren sind das Ergebnis der Trainingsarbeit von Vereschako und ihrer Assistentin Selina Eckelt und des Coachings von Vereschako.

Nach diesem Sieg können die Miezen erst einmal verschnaufen, denn sie haben am kommenden Pokal-Wochenende spielfrei. Am Samstag, 10. November tritt das Team um Linsey Houben bei den Füchsen Berlin an. Im nächsten Heimspiel trifft die MJC am Sonntag, 18. November (16 Uhr, Arena Trier), auf Tabellenführer TSG Ketsch.

DJK/MJC Trier:  Aleksandra Baranowska, Melanie Eckelt– Hannah Braun, Angela Petrovska, Hannah Sattler (2),Dovile Ilciukaite (6/1), Lindsey Houben (8), Andrea Czanik (7), Vesna Tolic, Gabriella Szabo (3), Anke Greinert, Dora Simon-Varga (3).

Die besten Werferinnen für Bremen waren Alina Otto (6/2) und Nele Osterthun (5).

Schiedsrichter: Christian Moles/Lutz Pittner – Zuschauer: 350