Miezen unterliegen in Waiblingen – Blaue Karte gegen Maja Zrnec
Frauenhandball-Zweitligist DJK/MJC Trier muss weiter auf den ersten Saisonsieg warten. Nach zuletzt immer besser werdenden Leistungen und dann dem ersten Punktgewinn in Herrenberg hatten Trainerin, Team und Umfeld die Hoffnung, auch in Waiblingen ein Erfolgserlebnis feiern zu können. Dass es stattdessen eine 23:31 (7:14)-Niederlage setzte, hatte mehrere Gründe.
Zum einen leistete sich die Mannschaft in der ersten Halbzeit viele durch technische Fehler oder Fehlpässe bedingte Ballverluste, die die Tigergirls zu erfolgreichen Gegenstößen nutzten. Klappte es im ersten Anlauf nicht, schlugen sie oft mit der zweiten Welle zu. Die Chance, die Partie zumindest knapper zu gestalten, vergaben die Gäste auch an der Linie vom Punkt – von sieben Strafwürfen trafen sie nur drei.
Ein weiterer Faktor kam hinzu und führte am Ende wohl entscheidend zur Niederlage. Nach 17 Minuten hatte Maja Zrnec bereits zwei Zwei-Minuten-Strafen angesammelt und wurde von Trainerin Elena Vereschako vorsorglich auf die Bank beordert. “Ich wollte eine weitere Strafe und damit die Disqualifikation verhindern”, so Vereschako. Die Vorsichtsmaßnahme half nichts. Mit Beginn der zweiten Halbzeit brachte sie Zrnec erneut, beorderte sie aber aus der für Fouls anfälligeren Mitte nach außen. Die Maßnahme zahlte sich nicht aus. In der 34. Minute kassierte die Slowenin beim Stand von 9:16 die dritte Strafe. Zrnec, die gefoult worden war,wollte diese Maßregelung nicht widerspruchslos hinnehmen. Die Folge: die Blaue Karte. Das bedeutet Disqualifikation und eine Sperre von noch nicht feststehender Dauer. “Wir haben Protest eingelegt”, sagt Vereschako, “weil wir den Sachverhalt prüfen lassen wollen.”
Wie das Sportgericht entscheidet, ist völlig offen. Klar dagegen ist, wie sich das Ausscheiden ihrer Mitspielerin auf den Rest des Teams auswirkte. Zwar lobte Vereschako die Einstellung ihres Teams (“die Mannschaft hat nie aufgesteckt und gekämpft bis zum Schluss”), aber dass die Dezimierung ihren Schützlingen einen mentalen Nackenschlag versetzt hatte, war unübersehbar. Einige freie Chancen wurden vergeben, “außerdem haben wir gegen die kompakte 6:0-Deckung keine Lösung gefunden.” Zu oft suchten die Miezen ihr Heil in Anspielen in die Mitte oder in Eins-gegen-Eins-Aktionen. “Und da haben wir uns meist festgerannt”, so Vereschako.
Nach dieser erneuten Niederlage stehen die Miezen als einziges Team der Liga noch ohne Sieg da. Vor dem Duell mit Werder Bremen (Sonntag, 14 Uhr, Arena Trier) ist Vereschako auch als Psychologin gefordert. Werder ist als Tabellen-14. und 3:9-Punkten noch in Reichweite.
DJK/MJC Trier: Melanie Eckelt (bis 30./ab 45.), Aleksandra Baranowska(31. Bis 45.) – Angela Petrovska, Hannah Sattler,Dovile Ilciukaite (1), Lindsey Houben (8/1), Andrea Czanik (5), Vesna Tolic (1), Gabriella Szabo (5/2), Maja Zrnec, Dora Simon-Varga (3).
Die besten Werferinnen für Waiblingen waren Kyra Teixeira da Silva und Lea Gruber (je 5).
Schiedsrichter: Fabian Friedl/Rick Herrmann – Zuschauer: 550