Waiblingen. Acht Tore von Tine Welter, viele Paraden von Torfrau Melanie Eckelt und eine tolle Moral in der Schlussphase – das waren die Gründe für den überraschenden Auswärtssieg der Trierer Miezen am Samstagabend. Dank des 30:28 (15:16) beim Tabellendritten FSG Waiblingen/Korb sind die Triererinnen im sicheren Mittelfeld der 2. Frauen-Handball-Bundesliga angekommen.

Beim 2:3 nach fünf Minuten lagen die Miezen in einem hochklassigen Spiel zum letzten Mal bis zum Halbzeitpfiff hinten, da übernahm erst einmal die Slowenin Maja Zrnec das Ruder. In einem ihrer besten Spiele im MJC-Trikot sorgte die Linksaußen gemeinsam mit der später überragenden Luxemburgerin Tine Welter auf der rechten Außenbahn für die eine konstante und teilweise auch beruhigende Trierer Führung in der ersten Hälfte, Waiblingens Trainer Jürgen Krause – Vater der Welthandballerin von 2007, Nadine Krause – sah sich früh zu einer Auszeit gezwungen, aber konnte kurzfristig nichts ändern.

Die MJC lag beim Aufsteiger mehrfach mit drei Toren vorne, büßte diese Führung aber bis zur Pause wieder ein und ging mit einem 15:16 in die Kabine. Und dort schien Andy Palm genau die richtigen Worte gefunden zu haben. Die Trierer Defensive stand hervorragend, kassierte fast neun Minuten keinen Gegentreffer – und im Angriff lief es für die Miezen wie am Schnürchen, mit sieben (!) Treffern in Folge zum zwischenzeitlichen 22:16.

Waiblingen warf nun alles in die Waagschale, verkürzte Tor um Tor. Beim 24:21 nahm Palm seine Auszeit, um die Mannschaft neu einzustellen, aber der Tabellendritte ließ sich in dieser Phase nicht aufhalten. Innerhalb von 14 Minuten machten die Schwaben aus einem Sechs-Tore-Rückstand zunächst den Ausgleich beim 26:26 – und gingen dann sogar zweimal, durch zwei Tore von Kyra Teixeira, in Führung.

Sollten die Miezen trotz einer tollen Leistung mit leeren Händen nach Hause fahren? Nein! Das 28:27 vier Minuten vor dem Ende sollte Waiblingens letztes Tor bleiben, die letzten drei Treffer durch Simon-Varga, Houben und Czanik gehörten den Miezen, die damit ihre Aufwärtstrend ganz klar unter Beweis stellten.

„Die Schlussphase war richtig dramatisch, es ist toll, dass wir ein enges Spiel noch gewinnen konnten. Das gibt Selbstvertrauen“, sagte MJC-Vorstand, der ein Sonderlob für seine Torfrau parat hatte: „Melanie Eckelt war unsere Matchwinnerin.“

DJK/MJC Trier: Eckelt, Minami – Sattler (1), Houben (4), Czanik (3), Tolic, Smits (1), Szabo (6/3), Zrnec (4), Simon-Varga (3/2), Welter (8) – beste Werferin Waiblingen: Odrowska (7)

Quelle: volksfreund.de Foto: Björn Pazen