Miezen besiegen Kirchhof mit 35:32 – Rekordkulisse beflügelt
Frauenhandball-Zweitligist DJK/MJC Trier hat den Anschluss ans Mittelfeld der Tabelle geschafft. Vor der Saisonrekordkulisse von 1.180 Zuschauern gewannen die Miezen gegen die SG 09 Kirchhof mit 35:32 (18:17) und zogen damit am heutigen Gegner vorbei. Auf Trierer Seite überragte ein Quintett: Die besten Werferinnen Gabriella Szabo und Dora Simon Varga, Torfrau Yuko Minami, Kreisläuferin Andrea Czanik und Rückraumspielerin Aarica Smits.
Der von der Sparkasse Trier gesponserte Tag der Schulen hatte 1.180 Besucher in die Arena gelockt. Die Schulklasse, die mit den meisten Anmeldungen registriert worden war, war die 10 b des Max-Planck-Gymnasiums Trier. Sie darf sich auf eine gemeinsame Sportstunde mit den Miezen-Handballerinnen freuen.
Die Partie entwickelte sich früh zum “Tag der Offenen Tür”, denn den Torhüterinnen flogen die Bälle auf beiden Seiten nur so um die Ohren. Taktisch gingen die beiden Kontrahenten das Spiel ganz unterschiedlich an. Wie von Miezen-Coach Andy Palm vorhergesagt, agierte Kirchhof mit einer offensiv ausgerichteten Deckung, gegen die sich das Kollektiv der MJC sehr schwer tat. Jeder ungenaue Pass oder technische Fehler wurde vom Tabellennachbarn zu Tempogegenstößen genutzt, die meist mit Treffern endeten. Auf der Gegenseite taten sich die Miezen gegen die ungewohnte Deckung schwer.
In der 9. Minute ging die SG mit 3:5 erstmals mit zwei Treffern in Führung und hielt Trier von da an immer auf Distanz. Verantwortlich dafür vor allem das Trio Dionne Visser, Liga-Rekordschützin Diana Sabljak und Karolina Bijan. Kirchhof lag meist mit zwei bis drei Treffern vorne – so auch in der 26. Minute beim Stand von 13:16. Jetzt nahm Palm den Torhüterinnen-Tausch vor. Von da an stand die Japanerin Yuko Minami zwischen den Pfosten. Inzwischen hatte auch Andrea Czanik, die nicht in der Anfangsformation stand, ihre Position am Kreis eingenommen. Es waren zwei personelle Maßnahmen, die sich entscheidend auswirken sollten. Nach mehreren Paraden Minamis und Ballgewinnen von Aarica Smits kippte die Partie bis zur Pause – Dora Simon Varga (2), Gabriella Szabo, Andrea Czanik und Aarica Smits sorgten für die 18:17-Pausenführung.
Von diesem Lauf beflügelt starteten die Miezen in die 2. Halbzeit. Sie zeigten jetzt ein deutlich verbessertes Angriffsspiel und packten defensiv entschlossener zu. Die Folge war eine 24:21 bis zur 43. Minute. Jetzt gab es auch spielerische Highlights zu sehen, wie das 20:17 von Czanik nach einem Rückhandpass von Smits oder das 24:21 erneut durch Czanik nach No-Look-Pass von Linsey Houben. Doch Kirchhof gab sich natürlich noch nicht geschlagen, glich zum 26:26 (50.) aus und hatte in der 57. Minute (32:31) den erneuten Ausgleich vor Augen. Es folgten die wohl spielentscheidenden Szenen. Erst parierte Minami mit glänzender Fußabwehr gegen die allein durchgebrochene Laura Nolte, im Gegenzug markierte Simon Varga das 33:31. 59 Sekunden vor Schluss machte Szabo mit ihrem fünften Siebenmeter den Sieg dann perfekt.
Das Resultat spiegelte sich dann auch in den Statements der Trainer wieder. Gästecoach Christian Denk sprach von einem verdienten Sieg der Miezen, monierte aber: “Für uns war hier mehr drin. Aber wir haben Varga und Czanik nicht in den Griff bekommen und konnten uns heute nicht auf unsere Torfrauen verlassen.” Sein Pendant Andy Palm: “Als Mannschaft haben wir eine Superleistung geboten. Wir haben uns von der Kulisse beflügeln lassen und uns bei den Zuschauern mit einer guten Vorstellung bedankt.”
Ähnlich sah es auch Triers Oberbürgermeister Wolfgang Leibe: “Der Sieg war sehr wichtig für die Miezen und gleichzeitig eine Werbung für den Handballsport. Es hat Spaß gemacht, zuzuschauen und wird den Besuchern auch Lust auf die Handball-WM gemacht haben.”
DJK/MJC Trier: Melanie Eckelt, Yuko Minami (ab 26. Minute) – Angela Petrovska (1), Hannah Sattler, Linsey Houben (4), Andrea Czanik (5), Vesna Tolic (4), Aaricia Smits (3), Gabriella Szabo (9/5), Dora Simon Varga (8), Tina Welter (1).
SG 09 Kirchhof: Frederikke Siggard, Katarzyna Demianczuk, Paula Küllmer – Hannah Grothnes, Andra Lucas, Danique Boonkamp (3), Laura Nolte (1), Leona Svirakova, Diana Sabljak (8/2), Franziska Ringleb (1), Karolina Bijan (4), Dionne Visser (12/2), Kim Chiara Mai (3).
Schiedsrichter: Christian Hannes/David Hannes – Zuschauer: 1180