Heimniederlage gegen Ketsch
Dem Frauenhandball-Zweitligisten DJK/MJC Trier wurden im Heimspiel gegen die TSG Ketsch die Grenzen aufgezeigt. Vor 317 Zuschauern in der Arena Trier waren die Trierer Miezen dem Tabellenführer in allen Belangen unterlegen und kassierten eine auch in dieser Höhe verdiente 16:29 (7:15)-Niederlage.
Das Endresultat zeichnete sich schon früh ab, denn die Gäste, die von der Ex-Triererin Katrin Schneider trainiert werden, bestimmten von Beginn an das Geschehen. Dem vorgelegten Tempo, der Kreativität im Angriff und der Aggressivität in der TSG-Defensive waren die Miezen zu keiner Zeit gewachsen. Zwar ging es in der Verteidigung der Kurpfalz Bären oft ruppig zu – da die Schiedsrichter diese Gangart aber zuließen, hätte die MJC mit gleicher Münze zurückzahlen müssen. Tat sie aber nicht. Und so entwickelte sich fast über die gesamte Spielzeit eine einseitige Partie.
Die einzige Triererin, der in punkto Kampfgeist nichts vorzuwerfen war und die auch körperlich dagegenhielt, war Andrea Czanik. Doch immer dann, wenn die Kreisläuferin angespielt wurde, sah sie sich einer Doppel- oder gar Dreifachdeckung gegenüber. Dennoch erzielte sie drei Treffer und holte drei Siebenmeter heraus. Von ihren Mitspielerinnen erhielt sie zu wenig Unterstützung. Hinzu kamen Mängel im Kombinationsspiel und schlechte Abschlüsse, die meist eine sichere Beute der starken Gästetorhüterin Sabine Stockhorst wurden, die 21 Bälle parieren konnte.
Nach einer Viertelstunde hatten sich die Bären, die während der gesamten Partie in Führung lagen, schon auf 4 Tore abgesetzt (3:7) und setzten sich danach weiter Zug um Zug ab. Zur Pause war es nicht nur das Resultat (7:15), sondern auch der gesamte Spielverlauf der kaum noch Hoffnung auf eine Überraschung zuließ. In der 38. Minute war der Rückstand erstmals zweistellig (8:18) und blieb es auch bis zum Schlusspfiff.
Schneider, die vor dem Spiel gar nicht so siegessicher war („Meine junge Mannschaft lässt sich manchmal schnell aus dem Konzept bringen“) stellte nach dem klaren Sieg fest: „So einfach hatte ich es mir nicht vorgestellt, hier zu gewinnen.“ Miezen-Coach Andreas Palm war ein Stück weit enttäuscht: „Wir haben es der TSG zu einfach gemacht. Im Angriff haben wir uns zu oft festgelaufen, dazu in der Abwehr einfache Fehler gemacht. Wir waren klar schwächer als im letzten Heimspiel. Uns fehlt noch die Konstanz.“
Klar ist, dass die Miezen sich deutlich steigern müssen, wollen sie am kommenden Mittwoch (16 Uhr) im Pokal-Achtelfinale gegen den Erstligisten TV Nellingen eine Chance haben. Zwei Spielerinnen, die am Mittwoch auf dem Parkett stehen werden, treffen auf gute alte Bekannte. Bei Nellingen steht Anna Bocka zwischen den Pfosten, die von 2010 bis 2013 zunächst der zweiten, dann auch der 1. Mannschaft der Miezen angehörte. Miezen-Vorstand Jürgen Brech: „Wir freuen uns auf das Wiedersehen mit Anna, die in Nellingen eine tolle Entwicklung genommen hat.“ Den umgekehrten Weg, nämlich den von Nellingen nach Trier, ging Tina Welter. Die Luxemburgerin spielte in den Jahren 2014 und 2015 für die Süddeutschen.
Die Vereinsführung der DJK/MJC Trier weist darauf hin, dass Jahreskarten im Pokal keine Gültigkeit haben. Wer ein Saisonticket besitzt, erwirbt aber beim Kauf einer Tageskarte das Recht, seinen angestammten Platz einzunehmen.
DJK/MJC Trier: Melanie Eckelt (ab 30. Minute), Yuko Minami – Angela Petrovska, Hannah Sattler, Linsey Houben (3/1), Andrea Czanik (3), Vesna Tolic, Aaricia Smits, Gabriella Szabo (2/1), Maja Zrnec (2), Dora Simon Varga (5/3), Tina Welter (1).
Quelle: 5vier.de